Haus Schirz, St. Gotthard i. Mühlkreis
Architekturbüro Arkade Das ehemalige Gasthaus bleibt in Struktur und Fassade erhalten und wird um einen erdgeschoßigen Anbau gegen
Nordwesten erweitert. Zum Ortsplatz wird in Verlängerung der alten Platzfassade des Hauses eine abschließende
Mauer weitergeführt und dahinter eine Veranda mit Terrasse und Pergola situiert. Die Ergänzungen - erdgeschoßig
und gegen die Straße steinverkleidet - respektieren den Altbau und den parkartigen alten Baumbestand und
schirmen die Privatheit der Gartenseite ab, die sich in abwechslungsreichen Situationen mit den Funktionen im
Inneren durchdringt.
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Wohnhof Scherb, Grünbach
Schremmer - Jell Hinter den charakteristischen Steinbloßmauerwerks-Fassaden eines typischen Mühlviertler Bauernhofs haben ältere Menschen
in offener Betreuung ein adäquates - und kleinmaßstäbliches - Zuhause gefunden. Klienten aus ländlicher Herkunft verbindet mit
dem Leben am Bauernhof oft noch die Erinnerung an die Kindheit. So können Lebensqualität und „Altern in Würde“ auch darin
bestehen, in vertrauter Umgebung von Landwirtschaft und Haushalt her gewohnte und sinn-machende Tätigkeiten auszuüben
beziehungsweise durch frühere Hospitalisierung verschüttete Fähigkeiten neu zu entdecken. Der planerische Kunstgriff, der die
neue Funktion des Gebäudes erst ermöglicht und mit einer vorbildlichen denkmalpflegerischen Leistung verbindet, ist die
zweigeschoßige verglaste Galerie hinter |
Wohn- und Geschäftshaus, Bad Leonfelden
Luger und Maul Die marktplatzseitige Sockelzone des Hauses wird von einem Vordach beschattet, das die von Handel
und Werbewirtschaft beanspruchte Portal- und Schaufenstergestaltung fasst und damit entschärft.
Ein Durchgang führt zwischen zwei Geschäftslokalen schräg durch das - für Marktplätze typische
- lange, schmale Grundstück. Das Stiegenhaus wirkt als räumliche Erweiterung der Passage, die es
mit einem Glasdach und einer Glaswand als obersten Abschluss erhellt.
Auf der Suche nach einer zeitgemäßen, dem Umfeld angemessenen Antwort findet das Haus seine
Stärke in handwerklicher Perfektion und - in funktioneller Hinsicht - in Räumen, deren Ästhetik in
der Logik ihrer Abfolge, der Stimmigkeit ihrer Proportionen und dem gezielten Einsatz von Licht und
Sicht liegt.
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Melzerhaus VKB, Freistadt
Pointner/Pointer Architekten Anlässlich der Revitalisierung des Melzerhauses ist es in Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt
gelungen, die Vorzüge einer über Jahrhunderte gewachsenen Anlage |
Kulturzentrum und Landesmusikschule Salzhof, Freistadt
Architekturwerkstatt Freistadt (Hackl - Pointner - Ullmann) Die ehemalige, später als Salzlager genutzte Burg gilt als ältestes Haus der Altstadt. Die Revitalisierung der
jahrhundertealten Anlage zu einem vielfältig bespielbaren Kulturzentrum mit entsprechend aufwändiger Infrastruktur
macht sich deren wechselvolle Geschichte zunutze. Die eigenen Maßnahmen in Einklang mit den Anliegen
der Denkmalpflege höchst sparsam und mit größtmöglicher gestalterischer Zurückhaltung setzend, rückt die
Adaptierung die malerischen Unregelmäßigkeiten der historischen Bausubstanz ins rechte Licht, sodass sich eine
der kulturellen Nutzung entsprechende festliche Grundstimmung nahezu von selbst einstellt.
Die größte Herausforderung bestand in der Anlage eines großen Veranstaltungssaales, der im - sonst
weitgehend unverändert belassenen - gläsern überdachten Innenhof Platz gefunden hat. Der nur noch ebenerdig
überlieferte Turm an der Stadtmauer wiederum wurde um ein Geschoß aufgestockt und bewusst ohne räumlich
wirksames Dach, jedoch mit einer stilisierten Schießscharte zur Belichtung versehen, als Torso erhalten.
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Öffentliches WC im Rathaus, Freistadt
Christian Hackl
Die Nutzung als öffentliche WC-Anlage mag den ursprünglichen Intentionen des Gebäudes fremd sein, der im Zuge der
Adaptierung gezeigte Respekt des Architekten vor der historischen Bausubstanz jedenfalls ist beispielhaft. Dünne Sichtbetonscheiben
und |
Marktplatz, Ottensheim
Boris Podrecca Auf dem Platz, der sich lang gestreckt von der Kirche zur Donau neigt, stellen die mit Feingefühl ausgelegten Oberflächen die wichtigsten
Gestaltungselemente dar. Die Verschiedenfarbigkeit der Steinteppiche kommt - ohne die Wege durch Kanten oder aufdringliche
Muster zu irritieren - erst bei Nässe zur Geltung. Den verschiedenen Möglichkeiten der Bewegung, des Verweilens oder des Ableitens
von Wasser zugeordnet, allesamt zum Fluss hinlaufend, sind die Steine mehr als nur Dekoration.
Ein Brunnen in der unteren Platzhälfte dient der Entschärfung der hier angeordneten Garageneinfahrt. Eine breite Rinne aus gediegenem
Messing säumt die das Dach der Einfahrt bildenden Terrasse. Das Wasser läuft aus Speiern über dunkel polierten, nachts illuminierten
Stein in eine gittergedeckte Rinne.
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Musikschule und Kulturzentrum Bruckmühle, Pregarten
Riepl Riepl Architekten Die beiden Hauptgebäude der bis zum Beginn der Revitalisierung schon schwer in Mitleidenschaft
gezogenen Industrieanlage aus dem 19. Jahrhundert wurden weitgehend unverändert erhalten und saniert. Eine transparente
zweigeschoßige Halle ergänzt die Reste der alten Anlage zu einem in gestalterischen wie funktionellen Zusammenhang gesetzten Ensemble.
Die Topographie des bewaldeten Hügels an der Feldaist in verschiedenen Fußbodenniveaus nachempfindend, tritt die Halle über ihre gläserne
Außenhaut in einen Dialog mit der Natur, der in der gesamten Anlage als Entwurfselement spürbar
wird. Als Foyer führt sie auch zum „Findling“, dem dritten festen Körper des Komplexes, einem mehrfach
gekrümmten, keinen ersichtlichen Regeln achsialer Geometrie verpflichteten Volumen. Die
gerundete Hülle birgt eine in ihrer Größe veränderbare Bühne und ein Auditorium. Dessen untere
Ebene kann mit einer steil ansteigenden Galerie auf das erforderliche Platzangebot für 400 Personen erweitert werden.
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Haus und Arztpraxis, Oberkappel
Architekturbüro Arkade Die Frage, das alte Haus am Marktplatz zu vergrößern oder abzusiedeln, führte zu einer dritten Lösung
im „Hinterhof“: Dort befanden sich, wie auch bei anderen Markthäusern, vielfach funktionslos gewordene
Nebengebäude. Die Arztpraxis verbleibt am Marktplatz, der neue Wohnteil öffnet sich südwestlich
zum terrassenartig abgetreppten Garten. Die Fassadenverkleidung des Wohntraktes aus
liegenden Lärchenpfosten interpretiert die Holzverkleidung der alten Wirtschaftsgebäude.
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Vonwiller-Areal, Haslach a.d. Mühl
Architekturbüro Arkade Mit der Sanierung und Wiederbelebung hat Haslach den Komplex der stillgelegten Leinenweberei, dem
einst etliche Häuser hatten weichen müssen, für sich zurückerobert. |
Volksschule Mollmannsreith, Oberkappel
Architekturbüro Arkade Der Mehrzwecksaal, der das alte Schulgebäude am Rand des Ortes erweitert, ist als vollkommen introvertierter Behälter
konzipiert. An einer Seite weitgehend im Gelände vergraben, ist der Körper aus Sichtbeton innen zur Gänze mit Holz verkleidet.
Zwei einander oberhalb der Turngeräte gegenüberliegende Öffnungen gewährleisten ausreichende natürliche Belichtung und
Durchlüftung. Mit dem Altbau ist der Saal durch einen ebenerdigen Trakt verbunden, dessen der Straße zugewandte Seite
zur Gänze verglast ist.
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Villa Sinnenreich, Rohrbach
Architekturbüro Arkade Die 1923 in einer ausgedehnten Parkanlage angelegte Villa ist seit ihrer Sanierung als „Museum der Wahrnehmung“
für die Öffentlichkeit zugänglich.
Zusätzliche Nutzflächen wurden durch einen das sanierungsbedürftige Sockelgeschoß U-förmig umschließenden
Trakt geschaffen, der im flach ansteigenden Hang nur an der südseitigen Hauptfront in
Erscheinung tritt. Dort lassen die ganz in Glas aufgelösten Stirnseiten des Neubaus die Dominanz des
Altbestandes nach wie vor zur Wirkung kommen. Gegen das Parkgelände wird der Zubau von alu-verkleideten
Mauern begrenzt, die - über Terrassenniveau hochgezogen - Oberlicht in die Museumsräume
bringen.
Das Museumskonzept wurde am Institut für Raum und Design der Kunstuniversität Linz von Univ.Prof. Mag.arch. Elsa
Prochazka mit Studenten entwickelt.
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Cella Hedwigsbründl, Bad Zell
August Kürmayr Über die zwei ältesten und geschichtlich wertvollsten Bauteile des historischen Badhauses wurde ein
aus Stahl und Holz konstruierter Schutzbau gestellt. Dessen Gestalt ist gekennzeichnet durch die Wahl
der Materialien - Jalousienwände aus sibirischer Lärche auf verzinkter Stahlkonstruktion. Insbesondere
die Holzlamellen geben dem Innenraum durch Filterung des Sonnenlichtes meditativen Charakter.
Im dreigliedrig gewölbten Vorraum wird der Besucher eingeführt in die Geschichte des Ortes.
Der Vorplatz ist durch die einladende Geste einer aus Lärchenholz errichteten und begrünten Pergola
geprägt. Ein aus Edelstahl gestaltetes Kreuz bezeichnet den sakralen Hintergrund des Ortes weithin
nach außen.
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Pfarrzentrum Haslach a.d. Mühl
August Kürmayr Der Umbau setzt den Gebäudekomplex des Pfarrhofes erneut in einen angemessenen
Zusammenhang mit dem Ort und auch mit seiner eigenen Geschichte. Von einigen
späteren, wesentliche Qualitäten des Altbaues überlagernden Einbauten befreit und
mit zeitgemäßer Haustechnik nachgerüstet, präsentiert sich der Hof nun nach einigen
großteils organisatorisch begründeten Eingriffen als ein über die Jahrhunderte gewachsenes
Gebilde, in dem die jüngst hinzugekommenen Komponenten formal Zurückhaltung
üben und sich ohne Selbstverleugnung neben die historische Bausubstanz fügen.
So wurde auch die im Erdgeschoß freigelegte Arkade durch eine Glaswand geschlossen
und zur Bücherei umgedeutet. Sie schließt an die ebenfalls verglaste Foyerzone an, von
der die |
Besucherzentrum, Gedenkstätte Mauthausen
MSP-H Architekten Die dem Eingang der Gedenkstätte gegenüberliegende Anlage ist ein multifunktionaler Komplex
mit Besucher-, Verwaltungs- und Seminarräumen sowie Ausstellungsflächen, ergänzt von Archiv und
Bibliothek. Um dieses Volumen neben dem prägnanten Umriss des ehemaligen Konzentrationslagers möglichst
zurückzunehmen, wurden die Funktionen in |
Burg und Schloss Hagenberg i. Mühlkreis
Riepl Moser Architekten Die Revitalisierung des Schlosses Hagenberg hat für Oberösterreich neue Maßstäbe im
Umgang mit Baudenkmälern gesetzt. Sie fasst historische Räume nicht als Relikte auf,
die es zu konservieren gilt, sondern als Orte, die im gegenwärtigen Gebrauch ihren
Sinn finden |
Pfarrhof Leopoldschlag
Josef Ullmann Die Anlage besteht aus dem mehr als 300 Jahre alten Pfarrhof, dem bis 1960 noch landwirtschaftlich
genutzten Nebengebäude und dem in der Mitte der Anlage ruhenden, begrünten Hof.
Die behindertengerechte Ausstattung des Pfarrhofes im Erdgeschoß führt alle unterschiedlichen
Niveaus auf eine Ebene zusammen. Die von später eingebauten Zwischenwänden befreiten Grundstrukturen
- die tragenden Mauern - zeigen nun die ursprüngliche räumliche Großzügigkeit. Das
Gewölbe öffnet sich zur Sonne und zum Hof. Im Nebengebäude, im ehemaligen Stall,
findet die Jugend ihre Bleibe und einen offenen Raum zum Hof, der bei Veranstaltungen
gegebenenfalls miteinbezogen werden kann. Im „Troadkastn“ bzw. Heuboden im
Obergeschoß richtet sich die Jungschar ein. In dem nun ausgebauten Dachgeschoß
lassen zwei Gruppenräume, die nur durch ein Glasoberlicht getrennt
sind, den ursprünglichen Raum erahnen.
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Seelsorgestelle Treffling, Engerwitzdorf
Architekturbüro Arkade Das Seelsorgezentrum präsentiert sich als Komposition unterschiedlicher Baukörper, aus |
Haus Holly, Ottensheim
Siegfried Meinhart Die Erweiterung des Siedlungshauses tritt straßenseitig lediglich über die Stiege in Erscheinung,
die zum halbgeschoßig über Terrain liegenden Erdgeschoß führt. Das neue Entree entflicht die Nutzungen
innerhalb des Hauses, indem es Altbau und neue Wohnungen über zwei getrennte Eingänge erschließt.
Ein wesentliches Anliegen der Adaptierung war |
Haus am Pfenningberg, Steyregg
Klaus Leitner
Das Grundstück ist schmal, der Hang steil, das Tal schattig. Das mit großformatigen Eternittafeln
beplankte Holzhaus, das sich hinter dem Bestand erhebt, bietet mehr als bloße Raumerweiterung. Dank
überlegt angeordneter Öffnungen hat der neue Wohnraum lohnenden Ausblick auf das Schloss. Der Hang findet sich,
mehrfach terrassiert, als gut nutzbarer Außenraum gegliedert.
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Haus mit Arztpraxis, Baumgartenberg
Helmut Richter Nachdem das Haus aus den 50er Jahren bereits 1977-80 ebenerdig um den Ordinationstrakt
erweitert wurde, fiel im Zuge der Dachsanierung des Altbestandes die Entscheidung, über
beiden Bereichen raumgewinnend aufzustocken.
Die zwei großzügige Räume unter einem Dach vereinende Aufstockung begegnet dem Bestand
kontrastierend mit einer leichten, weitgehend vorgefertigten Konstruktion: Dach und nicht
verglast Fassadenteile sind mit über die ganze Länge durchlaufenden Profilen auf
Kassettenunterkonstruktionen verkleidet. Die übrige Hülle besteht aus profillosen,
raumhohen Isolierverglasunge. Im Innenraum sind in erster Linie Holzmaterialien eingesetzt,
um den großteils verglasten Räumen Behaglichkeit zu sichern.
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Tischlerei Klaner, Gutau
Andreas Sturmberger Die Frage, das alte Haus am Marktplatz zu vergrößern oder abzusiedeln, führte zu einer dritten Lösung
im „Hinterhof“: Dort befanden sich, wie auch bei anderen Markthäusern, vielfach funktionslos
gewordene Nebengebäude. Die Arztpraxis verbleibt am Marktplatz, der neue Wohnteil öffnet sich südwestlich
zum terrassenartig abgetreppten Garten. Die Fassadenverkleidung des Wohntraktes aus liegenden
Lärchpfosten interpretierte die Holzverkleidung der alten Wirtschaftsgebäude.
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Schlosserei Reisinger, Schwertberg
Andreas Call
Ein sich aus dem ehemaligen Kesselhaus erhebender Schlot prägt die am Hang
gestaffelte Anlage der ehemaligen Kaolinwerke. Nach Abbruch peripherer Bauteile
und Entfernung der Schwemmbecken verblieben als älteste Gebäudeteile mit
Natursteinmauerwerk ummantelte Stahlbetonskelett-Konstruktionen und der Riegel der
ehemaligen Seilbahnstation, über den ursprünglich die Anlieferung des Rohmaterials
erfolgte. Kontrastierend zur historischen Industrie-Architektur wurden verändernde
Eingriffe in formal reduzierten - zumeist im |